Der 1921 gegründete Heimatverein der Insel Borkum unterhält das sehenswerte Museum „Dykhus“ und hat vor über dreißig Jahren auch die Pflegschaft über das Wahrzeichen der Insel, den Alten Turm“ übernommen. Es war in früheren Jahren üblich, dass auf der jährlichen Hauptversammlung nach den vorgeschriebenen Regularien einzelne Insulaner „Döntjes“ erzählten und aus diesen talentierten Begabungen entstand der „Klönavend“ mit Tanz und Unterhaltung. Diese beliebten Veranstaltungen fanden regelmäßig bis 2011 statt und waren eine höchst willkommene Abwechslung während des langen Winterhalbjahres.
Nach einjähriger Pause war es Hayo Bootsmann, ein sehr aktives Mitglied bei der Niederdeutschen Bühne „un groote Leivhebber“ der Borkumer plattdeutschen Sprache, der mit Energie und Einsatzfreudigkeit eine Mannschaft zusammenschmiedete, die neben ihrer beruflichen Tätigkeit noch die Zeit fand, ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen und den großen Saal in der Kulturinsel zu schmücken.
Mit ansprechender Werbung lud man die Insulaner und auch die Gäste zu „ihrem“ Klönabend ein, der diesjährig unter dem Motto „Börkumer Leivde“ stand. Und viele, viele „Gasten“ kamen am Samstag, dem 9. Februar 2013 „in’t Börkumer Kurhuus“ und freuten sich über den kleinen Willkommenstrunk, hier Fasanenbrause genannt und über die freundlichen Losverkäufer „mit de witte Sömmerpett up“. Ein großer mit Papierblumen geschmückter Ehrenbogen führte zum Saal, festlich eingedeckt mit ansprechender Tischdekoration. Ein schmuckes Brautpaar (nicht echt) bat in die kuschelige Bar zu kommen und die flotte Band „Fo(u)r to dance“ forderte zum Tanzen auf. Der Vorsitzende des Heimatvereins Derk Akkermann begrüßte die Besucher und erklärte den Begriff „Börkumer Leivde“, der nicht nur die zwischenmenschlichen Beziehungen meint, sondern durchaus die Liebe zur Heimatinsel einschließt.
Die verantwortlichen Mitstreiter, in erster Linie wohl der fantasievolle Hayo Bootsmann (der später mit Stefan Akkermann mit ständig wechselnden Kostümierungen durch das Programm führte) dachten sich eine Szenenfolge aus, die von der Liebe erzählte, „van de Leivde in de Sandkische, bi de Drachden- un Danzkoppel, de erste Sauntjes, dat Hartjepuckern, dej Frage: Wullt du…?, de Hochtied un dann gahn de Jahren gau vörbi, bollt is Sülverhochtied un dann de Golden Jubiläum un miteins bin beide old. All mitnander lüttje Stückjes, neit tau lang un de Beseukers wassen staff, hauvöl Börkumers up de Bühne mitspölen. Un in Tüskentied was noch ruum Tied um mitnander tau prootjen un tau vertellen. Dej Lü, dej dat Drinken an de Tavel brocht hebben, wassen all Börkumers un hebben wiss hör Fliet daan. Seej hebben dit Wark bitau makt un so wassen de Priesen heil leeg. Alle Mithelpers vör un achter de Back tau Beiertappen un Glasen speulen, dej de Saal schmückt hebben un alle Stöngevers dusend, dusend Dank. Un heil besünders an dat Orga-Team (up platt Warkklöttje, frauger Lustbarkeitscomitee) mit Karin Breeker, Michaela König, Birgit Sube, Imke Stamm, Markus Seeden, Heike Stingl, Pün un Hayo.
Eine Tombola mit zum Teil gestifteten Preisen – unter anderem ein Fahrrad von der Borkumer Kleinbahn und ein „Windwiesder“ von der Metallgestalterin Lavinia Giesen –
rundeten das muntere Geschehen ab. Auch das vom Ostlandgastwirt Christoph Michaelsen gestaltete Bufett hatte großen Zuspruch. Die zahlreichen Besucher – immer wieder wurde lobend erwähnt, dass hier ältere und jüngere Leute zusammen feiern – bedankten sich bei allen Mitwirkenden für den schönen Abend und freuen sich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr zum Klönavend des Heimatvereins.