Frühlingserwachen im Museum/
Heimatverein lädt ein zu einem Tag voller Mitmachaktionen und Überraschungen
„Wenn’s auf Borkum Frühling wird…“, dichtete vor vielen Jahren der unvergessene „Vörsitter“ und Ehrenvorsitzende des Heimatvereins Albert Bakker – im Volksmund genannt „Appi Land“ – und schuf mit der dazu passenden Melodie einen Ohrwurm, ein Lied, das die Insulaner bis heute auf vielen insularen Veranstaltungen und Festen singen. Am kommenden Sonntag, dem 24. März 2013 lädt der Heimatverein alle Einheimischen und Gäste in das Museum „ Dykhus“ ein, um miteinander den Frühling zu begrüßen.
Freiwillige Helfer haben mit den Damen des Vorstandes in mühevoller und langwieriger Arbeit ein Programm zusammengestellt, das voller Überraschungen sein dürfte. Es beginnt um 11 Uhr mit einer kurzen Begrüßung durch den 2. Vorsitzenden Reinder Kieviet und sofort anschließend gibt es Jazz vom Feinsten, wenn die Lighthouse Jazz Company aufspielt, getreu ihrem Motto: Just for Fun. Auch der Nachwuchs ist natürlich vertreten Um 11.45 Uhr kommt die entzückende Kindertrachtengruppe „Dwarsloopers“, geleitet von Steffi Krucker und Inken Bootsmann. „De Lüttjen“, die mit Feuereifer das Borkumer Platt erlernen, spielen in ihrer Muttersprache um 12.15 Uhr ein kleines Theaterstück mit dem vielversprechenen Titel: „Dat besünder Swien“
Fritz Brückner, der ehemalige Vormann des Rettungsbootes, das im Borkum Hafen liegt, wird mit seiner rhetorischen Begabung einen hoch interessanten Vortrag über die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger halten und aus seinem erlebnisreichen Berufsleben erzählen. Treffpunkt ist um 14 Uhr in der Rudolf-Akkermann-Halle bei dem original erhaltenen Ruderrettungsboot „Otto Hass“. Was trug die modische Dame und der elegante Herr im Jahre 1900, als man sich mutig in die Nordseefluten stürzte? Um 15 Uhr ist eine Modenschau der besonderen Art angesagt. „Um Geteier na Veier“, also um 16.15 Uhr gibt es auf der neu ausgebauten Galerie des Museums ein Konzert der Extraklasse, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Der von vielen Auftritten bekannte Ulrich Malchau und Christina Langkau spielen auf ihren Gitarren zauberhafte Melodien.
Ein hoch interessanter Bücherflohmarkt lädt zum Stöbern ein, auch die im Museumsladen vorhandene Literatur ist empfehlenswert. Bis zum frühen Nachmittag bittet die Museumpädagogin Sybille Dykmann interessierte Kinder und Jugendliche zur kreativen Bastelstunde. Die hohe Kunst der Porzellanmalerei zeigt Antke Iburg an einem ganz besonderen Stand. Und wer noch nicht weiß, wie man einen Seemannsknoten macht, zwei Fachleute und echte Seebären – Tjard Steemann und K.W. Sträter – stehen bereit und zeigen die Grundbegriffe. Die hohe Kunst ist „Fancywork“, frei übersetzt die liebevolle Handarbeit mit Seilen und Knoten. Zusätzlich gibt natürlich auch noch einige Überraschungen, die noch nicht verraten werden. Der lustige Waffelbäcker ist da, es wird duftender „Koffje un heil lecker Kauke“ angeboten und einen dicker Topf mit Erbsensuppe wartet auf die hungrigen Besucher. Selbstverständlich wird kein Eintrittsgeld erhoben, wenn Gäste den Heimatverein als Träger des Museums unterstützen wollen, zum Beispiel für kostspielige Neuanschaffungen, so befindet sich neben dem großen Walskelett ein Spendendose.
Wegen Umbauarbeiten war „dat Dykhus“ seit einigen Wochen geschlossen. Das umfangreiche Archiv ist in einem anderen Haus untergebracht, „de Bönkamer“ ist jetzt mit einer sehr schönen und sicheren Treppe dem unteren Teil angeschlossen und kann in Zukunft
vielseitig genutzt werden. Alle Mitglieder des Heimatvereins sollten sich von dieser neuen Galerie selbst überzeugen. Das sehr emsige und hoch motovierte „Museumsklöttje“ hat am letzten Freitag mit Unterstützung einiger fleißiger Mithelfer (vielen Dank auch an „lüttje“ Malte) die Räumlichkeiten auf Hochglanz gebracht und in tagelanger Arbeit die großen Vitrinen wieder eingeräumt. „De Achterdör van’t Dykhus“, das vor 55 Jahren als Heimatmuseum eröffnet wurde und heute in seiner Vielseitigkeit und Größe die gesamte Inselgeschichte anbietet, sind weit geöffnet und fordert die Besucher zum „Koomen un Kieken“ auf.