Borkumer retten und bergen – Die rauen Regeln des Bergungsgeschäfts
Helmer Zühlke stellt am 11. Dezember sein neues Buch im Heimatmuseum vor.
Archiv der Kategorie: Presseberichte aus 2013
November 2013: Modell der „Brandaris“ im Heimatmuseum (Borkum Aktuell)
Modell der „Brandaris“ jetzt im Heimatmuseum Borkum
August 2013: Die Pistole vom Strand (Borkum Aktuell)
Interessanter Fund nach Restaurierung jetzt im Heimatmuseum
Der Kampf um die Lukuga (Burkana)
Störm over Börkum
Geänderte Öffnungszeiten im Heimatmuseum und „in de Olde Toorn“
Die historische schwarz-weiße Ansichtskarte ist datiert vom 15. Juli 1906 und ging von Borkum nach Essen. Neben dem Foto mit dem Titel „Nach der Sturmflut“ finden sich im umfangreichen Bild- und Dokumentenarchiv des Heimatvereins ergänzende Angaben. So berichtete der Altbürgermeister Tönjes Kieviet – er war Ortsvorsteher der Insel von 1893 bis 1933 – in seinen Erinnerungen von einem schweren Nordweststurm im Jahre 1901. Es sei der 27. Januar gewesen „als sich ein großer Teil der Bevölkerung in Köhler’s Dorfhotel den Freuden der Geburtstagsfeier des Kaisers hingab“. Dann schreibt Kieviet: „ Länger als fünf Jahre blieb Borkum daraufhin von Hochfluten verschont. Das Jahr 1906 schien aber das scheinbar Versäumte nachholen zu wollen. In der Nacht vom 12. zum 13. März lief bei starkem Nordweststurm eine Flut auf, die an Höhe alles bisherige übertraf, 4,06 m über Normal-Null. Am Weststrande stürzte auf einer Strecke von etwa 300 Metern die Strandmauer durch Hinterspülung völlig zusammen. Die Buhnen waren stellenweise so arg mitgenommen, dass ihre Wiederherstellung Neubauten gleichkam. Der Bahndamm konnte (…) einer solchen Wassergewalt nicht standhalten und hatte verschiedene Einbrüche zu verzeichnen.“
Gegen Ende des Jahres 1921 verursachte eine dreiwöchige Sturmperiode große Zerstörungen an der Insel Borkum. Ein Gutachten des Geographischen Instituts in Berlin zeigte die Ursachen und wahrscheinliche Folgen des verheerenden Sturmes auf und wurde dem Preußischen Landtag übergeben, unterzeichnet am 3. März 1922 von Bürgermeister Tönjes Kieviet und den Beigeordneten Herman Akkermann, Heinrich Droste , Georg Schütte und Peter Teerling jr.
Im Heimatmuseum wird die wechselvolle Geschichte der Insel Borkum in verschiedenen Abteilungen durch unzählige Exponate vorgestellt. Vom 5. November bis zum 21. Dezember 2013 ist das „Dykhus“ dienstags, freitags und samstags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Montags um 15 Uhr wird eine öffentliche Führung angeboten.
Auch das insulare Wahrzeichen, der 1576 erbaute Alte Turm ist dienstags und samstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Gegen Voranmeldung finden jeden Mittwoch um 14.30 Uhr die beliebten, echt ostfriesischen Teezeremonien statt.
Bilder ut olde Tieden
Bilder ut olde Tieden: Heimatmuseum und Alter Turm geöffnet
Das Transportunternehmen AG Ems und die Borkumer Kleinbahn feierten Mitte Juni 2013 das 125-jährige Bestehen. Vor dem Bau der festen Landungsbrücke im Jahre 1888 war die Überfahrt und das Anlanden auf der Nordseeinsel mit dem Ausbooten und dem Umsteigen in hohe Pferdewagen ein richtiges Abenteuer. Später wurde ein fester Hafen in Dreiecksform angelegt. Die Passagiere konnten unmittelbar vom Dampfer in die bereitstehende Inselbahn steigen.
Die Größe und das Aussehen der Transportschiffe hat sich im Laufe der Zeit stark geändert.
Die ersten Beurtschiffe, die neben der Fracht auch Sommergäste mit zur Insel brachten, und die stämmigen Raddampfer sind nur noch auf nostalgischen Ansichtskarten zu finden. In den Bildpostkarten spiegelt sich die Geschichte einer Nordseeinsel wider Der Heimatverein der Insel Borkum möchte diese wichtigen zeitgenössischen Dokumente für die nachfolgenden Generationen erhalten und unterhält ein vereinseigenes Bild- und Dokumentenarchiv. Einen herzlichen Dank geht an alle Insulaner, aber auch an „treue Stammgäste“, die ihre Fotos, Bilder und Schriftstücke dem Verein zur Aufbewahrung übergaben.
Im Museum „Dykhus“ wird in verschiedenen Abteilungen die wechselvolle Geschichte des Eilandes angeboten. Ein Besuch in dem früheren Gulfhaus lohnt sich immer, alleine oder mit einer Führung durch kompetentes Fachpersonal. Das Haus mit den unzähligen Exponaten aus Borkums Vergangenheit ist weiterhin täglich (außer montags) von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Auch ein Besuch in dem 1576 erbauten Alten Turm, dem Wahrzeichen der Insel, lohnt sich.
Ein Blick von der Spitze über die schöne grüne Insel mit dem weißen Strand, über das blaue Meer mit den kleinen Segelbooten oder den dicken Pötten, ist einmalig und gehört zu den schönsten Erlebnissen im Urlaub. Der „Türmer“ Gottfried Sauer gibt dazu täglich (außer sonntags) von 10 bis 12 Uhr die nötigen Erklärungen. Auch Sonderführungen sind auf Anfrage möglich.
Bild: „Ankunft im Hafen“. Diese Ansichtskarte ging 1950 von Borkum nach Berlin-Schöneberg, versehen mit einem Sonderstempel zur Hundertjahrfeier des Bades.
Lustkutter Aegir hat den letzten Ankerplatz erreicht (Borkum Aktuell)
Lustkutter kehrt nach Borkum zurück (Borkum Magazin)
Die Aegir hat einen neuen Heimathafen (Burkana)
Vorbereitungstreffen für das Straßenfest 2013
Vorbereitungstreffen für das Straßenfest 2013
Reinerlös dient zur Erhaltung und Instandsetzung eines einmaligen kulturgeschichtlichen Denkmals: Den Walknochenzäunen auf Borkum
Am 6. Februar 2011 verstarb im Alter von nur 55 Jahren Klaus Barthelmeß. Der gebürtige Kölner galt in Fachkreisen als hervorragender Experte und weltbekannter Wissenschaftler in der Geschichte des Walfanges. Er profilierte sich als einer der herausragenden Walfangkenner und zugleich als ein hervorragender Kunsthistoriker mit dem Spezialgebiet der Wal- und Walfangmotive. Im Laufe seines Lebens legte er sich eine immense Sammlung an walfangbezogenen Kunstwerken, Büchern und Gerätschaften wie Harpunen und Flensmesser zu. Zahllose Publikationen und Vorträge zeugen von seinem unermüdlichen Forschungseifer.
Bereits als kleiner Junge sammelte er römische Relikte in seiner Heimatstadt Köln und schon als Kind hatte er eine „Seetier-Sammlung“. In einem persönlichen Gespräch im Inselmuseum „Dykhus“ vor vielen Jahren erzählte er, wie seine Leidenschaft zu den Walen entstand. Bei einem Urlaub auf Borkum – er war 13 Jahre alt – hörte er einen Vortrag des bekannten Studienrates Dr. Johannes Linke, der die Geschichte des Borkumer Walfanges sehr anschaulich und einprägsam zu erzählen wusste. Seit dieser Stunde liess ihn „der Wal“ nie mehr los. Von seinem bescheidenen Taschengeld kaufte sich der junge Mann eine Kopie eines Stiches mit einem Walfangmotiv aus dem Jahre 1683.
Klaus Barthelmeß wurde professioneller Mitarbeiter des Kölner Stadtmuseums, studierte Englisch und Geschichte, lernte für den Zweck der Walfangforschung Niederländisch, Dänisch und Norwegisch. 1986 fuhr er in Island selbst mit auf Finnwaljagd, ein Jahr später war er beratender Kurator, also wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kendall Whaling Museum in Sharon, Massachusetts-USA und seit 1991 bearbeitete er das Forschungsprojekt Walfang des Deutschen Schifffahrtsmuseums Bremerhaven. Er veranstaltete Wochenend-Walfangtreffen mit Fachvorträgen durch hochkarätige Experten aus der ganzen Welt, referierte selbst, z.B. in Tokio und unterhielt Korrespondenzen rund um den Globus. Wer immer sich mit dem Walfang beschäftigte, kam an Klaus Barthelmeß nicht vorbei.
Auf Einladung des hiesigen Heimatvereins (unter der Federführung des damaligen Vorsitzenden Gregor Ulsamer) kam 2008 eine Studentengruppe der Fakultät Erhaltung von Kulturgut in der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst Hildesheim/Göttingen und auch Klaus Barthelmeß folgte dem Ruf zur Nordseeinsel Borkum, um hier einen vielbeachteten Vortrag zu halten und sein großes Wissen in einer Dokumentation festzuhalten. Seine Beurteilung: „Einst waren derartige Walknochenzäune auf mehreren friesischen Inseln anzutreffen, aber nur wenige sind erhalten geblieben. Die Borkumer Zäune sind im internationalen Vergleich noch die eindruckvollsten. Der Schutz und die Konservierung dieses ungewöhnlichen Kulturerbes sind daher nicht nur ein Auftrag für Eigner und Insulaner, sondern ein Anliegen aller Interessierter für die Bewahrung der historischen Küstenkultur“.
Diese sogenannten Sandfangzäune fanden sich nur auf Römö, Föhr, Borkum, Schiermonnikoog und Ameland. Von ingesamt elf sind nur vier Walknochenzäune übrig geblieben, davon zwei auf Borkum, das einstmals sechs dieser ungewöhnlichen Zäune besaß. Zwischen 1715 und 1782 fuhren die Borkumer Männer auf niederländischen und Hamburger Schiffen zum Walfang in arktische Gewässer. Die Kieferknochen der Grönlandwale waren in jener Zeit ein Nebenprodukt, das man mitnahm, um ein sehr hochwertiges Knochenöl daraus zu gewinnen.
In enger Kooperation mit dem Kirchenrat der evangelisch-reformierten Gemeinde hat der Vorsitzende des Heimatvereins der Insel Borkum, Derk Akkermann, einige Vorschläge ausgearbeitet, um als erste Maßnahme den Zaun vor der Pastorei vor dem weiteren Verfall zu schützen und so ein einmaliges Denkmal zu erhalten. Der Reinerlös des diesjährigen Straßenfestes am 28. Juli 2013 soll dieses wichtige Projekt stützen.
Mehrere Gruppen und Vereine, die sich freiwillig einen langen Sonntag in den Dienst der guten Sache stellen, haben bereits ihr Kommen zugesagt. Organisatorische Fragen und eine Feinabstimmung über den Ablauf, sowie die Programmgestaltung sollen auf einer Zusammenkunft aller Beteiligten am 25. April 2013 um 19Uhr im Toornhuske besprochen werden.