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Störm over Börkum

Geänderte Öffnungszeiten im Heimatmuseum und „in de Olde Toorn“

Störm over Börkum

Die historische schwarz-weiße Ansichtskarte ist datiert vom 15. Juli 1906 und ging von Borkum nach Essen. Neben dem Foto mit dem Titel „Nach der Sturmflut“ finden sich im umfangreichen Bild- und Dokumentenarchiv des Heimatvereins ergänzende Angaben. So berichtete der Altbürgermeister Tönjes Kieviet – er war Ortsvorsteher der Insel von 1893 bis 1933 – in seinen Erinnerungen von einem schweren Nordweststurm im Jahre 1901. Es sei der 27. Januar gewesen „als sich ein großer Teil der Bevölkerung in Köhler’s Dorfhotel den Freuden der Geburtstagsfeier des Kaisers hingab“. Dann schreibt Kieviet: „ Länger als fünf Jahre blieb Borkum daraufhin von Hochfluten verschont. Das Jahr 1906 schien aber das scheinbar Versäumte nachholen zu wollen. In der Nacht vom 12. zum 13. März lief bei starkem Nordweststurm eine Flut auf, die an Höhe alles bisherige übertraf, 4,06 m über Normal-Null. Am Weststrande stürzte auf einer Strecke von etwa 300 Metern die Strandmauer durch Hinterspülung völlig zusammen. Die Buhnen waren stellenweise so arg mitgenommen, dass ihre Wiederherstellung Neubauten gleichkam. Der Bahndamm konnte (…) einer solchen Wassergewalt nicht standhalten und hatte verschiedene Einbrüche zu verzeichnen.“

Gegen Ende des Jahres 1921 verursachte eine dreiwöchige Sturmperiode große Zerstörungen an der Insel Borkum. Ein Gutachten des Geographischen Instituts in Berlin zeigte die Ursachen und wahrscheinliche Folgen des verheerenden Sturmes auf und wurde dem Preußischen Landtag übergeben, unterzeichnet am 3. März 1922 von Bürgermeister Tönjes Kieviet und den Beigeordneten Herman Akkermann, Heinrich Droste , Georg Schütte und Peter Teerling jr.

Im Heimatmuseum wird die wechselvolle Geschichte der Insel Borkum in verschiedenen Abteilungen durch unzählige Exponate vorgestellt. Vom 5. November bis zum 21. Dezember 2013 ist das „Dykhus“ dienstags, freitags und samstags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Montags um 15 Uhr wird eine öffentliche Führung angeboten.

Auch das insulare Wahrzeichen, der 1576 erbaute Alte Turm ist dienstags und samstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Gegen Voranmeldung finden jeden Mittwoch um 14.30 Uhr die beliebten, echt ostfriesischen Teezeremonien statt.

Bilder ut olde Tieden

Bilder ut olde Tieden: Heimatmuseum und Alter Turm geöffnet

Das Transportunternehmen AG Ems und die Borkumer Kleinbahn feierten Mitte Juni 2013 das 125-jährige Bestehen. Vor dem Bau der festen Landungsbrücke im Jahre 1888 war die Überfahrt und das Anlanden auf der Nordseeinsel mit dem Ausbooten und dem Umsteigen in hohe Pferdewagen ein richtiges Abenteuer. Später wurde ein fester Hafen in Dreiecksform angelegt. Die Passagiere konnten unmittelbar vom Dampfer in die bereitstehende Inselbahn steigen.

Die Größe und das Aussehen der Transportschiffe hat sich im Laufe der Zeit stark geändert.

Die ersten Beurtschiffe, die neben der Fracht auch Sommergäste mit zur Insel brachten, und die stämmigen Raddampfer sind nur noch auf nostalgischen Ansichtskarten zu finden. In den Bildpostkarten spiegelt sich die Geschichte einer Nordseeinsel wider Der Heimatverein der Insel Borkum möchte diese wichtigen zeitgenössischen Dokumente für die nachfolgenden Generationen erhalten und unterhält ein vereinseigenes Bild- und Dokumentenarchiv. Einen herzlichen Dank geht an alle Insulaner, aber auch an „treue Stammgäste“, die ihre Fotos, Bilder und Schriftstücke dem Verein zur Aufbewahrung übergaben.

Im Museum „Dykhus“ wird in verschiedenen Abteilungen die wechselvolle Geschichte des Eilandes angeboten. Ein Besuch in dem früheren Gulfhaus lohnt sich immer, alleine oder mit einer Führung durch kompetentes Fachpersonal. Das Haus mit den unzähligen Exponaten aus Borkums Vergangenheit ist weiterhin täglich (außer montags) von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Auch ein Besuch in dem 1576 erbauten Alten Turm, dem Wahrzeichen der Insel, lohnt sich.

Ein Blick von der Spitze über die schöne grüne Insel mit dem weißen Strand, über das blaue Meer mit den kleinen Segelbooten oder den dicken Pötten, ist einmalig und gehört zu den schönsten Erlebnissen im Urlaub. Der „Türmer“ Gottfried Sauer gibt dazu täglich (außer sonntags) von 10 bis 12 Uhr die nötigen Erklärungen. Auch Sonderführungen sind auf Anfrage möglich.

Ankunft am Hafen

Bild: „Ankunft im Hafen“. Diese Ansichtskarte ging 1950 von Borkum nach Berlin-Schöneberg, versehen mit einem Sonderstempel zur Hundertjahrfeier des Bades.

Vorbereitungstreffen für das Straßenfest 2013

Vorbereitungstreffen für das Straßenfest 2013

Reinerlös dient zur Erhaltung und Instandsetzung eines einmaligen kulturgeschichtlichen Denkmals: Den Walknochenzäunen auf Borkum

Am 6. Februar 2011 verstarb im Alter von nur 55 Jahren Klaus Barthelmeß. Der gebürtige Kölner galt in Fachkreisen als hervorragender Experte und weltbekannter Wissenschaftler in der Geschichte des Walfanges. Er profilierte sich als einer der herausragenden Walfangkenner und zugleich als ein hervorragender Kunsthistoriker mit dem Spezialgebiet der Wal- und Walfangmotive. Im Laufe seines Lebens legte er sich eine immense Sammlung an walfangbezogenen Kunstwerken, Büchern und Gerätschaften wie Harpunen und Flensmesser zu. Zahllose Publikationen und Vorträge zeugen von seinem unermüdlichen Forschungseifer.

Bereits als kleiner Junge sammelte er römische Relikte in seiner Heimatstadt Köln und schon als Kind hatte er eine „Seetier-Sammlung“. In einem persönlichen Gespräch im Inselmuseum „Dykhus“ vor vielen Jahren erzählte er, wie seine Leidenschaft zu den Walen entstand. Bei einem Urlaub auf Borkum – er war 13 Jahre alt – hörte er einen Vortrag des bekannten Studienrates Dr. Johannes Linke, der die Geschichte des Borkumer Walfanges sehr anschaulich und einprägsam zu erzählen wusste. Seit dieser Stunde liess ihn „der Wal“ nie mehr los. Von seinem bescheidenen Taschengeld kaufte sich der junge Mann eine Kopie eines Stiches mit einem Walfangmotiv aus dem Jahre 1683.

Klaus Barthelmeß wurde professioneller Mitarbeiter des Kölner Stadtmuseums, studierte Englisch und Geschichte, lernte für den Zweck der Walfangforschung Niederländisch, Dänisch und Norwegisch. 1986 fuhr er in Island selbst mit auf Finnwaljagd, ein Jahr später war er beratender Kurator, also wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kendall Whaling Museum in Sharon, Massachusetts-USA und seit 1991 bearbeitete er das Forschungsprojekt Walfang des Deutschen Schifffahrtsmuseums Bremerhaven. Er veranstaltete Wochenend-Walfangtreffen mit Fachvorträgen durch hochkarätige Experten aus der ganzen Welt, referierte selbst, z.B. in Tokio und unterhielt Korrespondenzen rund um den Globus. Wer immer sich mit dem Walfang beschäftigte, kam an Klaus Barthelmeß nicht vorbei.

Auf Einladung des hiesigen Heimatvereins (unter der Federführung des damaligen Vorsitzenden Gregor Ulsamer) kam 2008 eine Studentengruppe der Fakultät Erhaltung von Kulturgut in der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst Hildesheim/Göttingen und auch Klaus Barthelmeß folgte dem Ruf zur Nordseeinsel Borkum, um hier einen vielbeachteten Vortrag zu halten und sein großes Wissen in einer Dokumentation festzuhalten. Seine Beurteilung: „Einst waren derartige Walknochenzäune auf mehreren friesischen Inseln anzutreffen, aber nur wenige sind erhalten geblieben. Die Borkumer Zäune sind im internationalen Vergleich noch die eindruckvollsten. Der Schutz und die Konservierung dieses ungewöhnlichen Kulturerbes sind daher nicht nur ein Auftrag für Eigner und Insulaner, sondern ein Anliegen aller Interessierter für die Bewahrung der historischen Küstenkultur“.

Diese sogenannten Sandfangzäune fanden sich nur auf Römö, Föhr, Borkum, Schiermonnikoog und Ameland. Von ingesamt elf sind nur vier Walknochenzäune übrig geblieben, davon zwei auf Borkum, das einstmals sechs dieser ungewöhnlichen Zäune besaß. Zwischen 1715 und 1782 fuhren die Borkumer Männer auf niederländischen und Hamburger Schiffen zum Walfang in arktische Gewässer. Die Kieferknochen der Grönlandwale waren in jener Zeit ein Nebenprodukt, das man mitnahm, um ein sehr hochwertiges Knochenöl daraus zu gewinnen.

In enger Kooperation mit dem Kirchenrat der evangelisch-reformierten Gemeinde hat der Vorsitzende des Heimatvereins der Insel Borkum, Derk Akkermann, einige Vorschläge ausgearbeitet, um als erste Maßnahme den Zaun vor der Pastorei vor dem weiteren Verfall zu schützen und so ein einmaliges Denkmal zu erhalten. Der Reinerlös des diesjährigen Straßenfestes am 28. Juli 2013 soll dieses wichtige Projekt stützen.

Mehrere Gruppen und Vereine, die sich freiwillig einen langen Sonntag in den Dienst der guten Sache stellen, haben bereits ihr Kommen zugesagt. Organisatorische Fragen und eine Feinabstimmung über den Ablauf, sowie die Programmgestaltung sollen auf einer Zusammenkunft aller Beteiligten am 25. April 2013 um 19Uhr im Toornhuske besprochen werden.

 

 

Turm, Tee und Talk

Abendbesuch auf dem Alten Turm

Der Heimatverein der Insel Borkum lädt am Gründonnerstag, dem 28. März 2013 ab 18 Uhr zu einem abendlichen Begehung auf den Alten Turm ein. In dem ehrwürdigen, ehemaligen Seezeichen führt eine stabile Treppe zur Aussichtsplattform, wo die Besucher einen einmaligen Blick über die grüne Insel genießen können. Man kann noch den früheren Ortskern mit den kleinen Gulfhäusern erahnen. Das Kurviertel schließt sich an und die Dünen mit ihren verschiedenen Farbschattierungen, sowie der perlweiße Sandstrand und die schäumenden Nordseewellen bilden einen faszinierenden Kontrast. Auf dem Schifffahrtsweg gleiten die dicken Pötte vorbei, in der Ferne liegen die Nachbarinseln und das Festland.

Auf der oberen Spitze geben an diesem Abend kompetente Insulaner die notwendigen Erklärungen, während eine Treppe tiefer, im gemütlichen Trauzimmer, original ostfriesischer Tee „un Krintestute mit gaude Botter“ von fleißigen Mitabeitern angeboten wird. Alle Besucher genießen das stimmungsvolle Bild, wenn die glutrote Sonne im Meer versinkt und die sternklare Nacht hereinbricht. Der Heimatverein sagt „hartlek willkomen bi de Olde Baas“ und wünscht allen Gästen und Insulanern „moje Paaskedagen“.

Dykhus wieder geöffnet

Frühlingserwachen im Museum/
Heimatverein lädt ein zu einem Tag voller Mitmachaktionen und Überraschungen

„Wenn’s auf Borkum Frühling wird…“, dichtete vor vielen Jahren der unvergessene „Vörsitter“ und Ehrenvorsitzende des Heimatvereins Albert Bakker – im Volksmund genannt „Appi Land“ – und schuf mit der dazu passenden Melodie einen Ohrwurm, ein Lied, das die Insulaner bis heute auf vielen insularen Veranstaltungen und Festen singen. Am kommenden Sonntag, dem 24. März 2013 lädt der Heimatverein alle Einheimischen und Gäste in das Museum „ Dykhus“ ein, um miteinander den Frühling zu begrüßen.

Freiwillige Helfer haben mit den Damen des Vorstandes in mühevoller und langwieriger Arbeit ein Programm zusammengestellt, das voller Überraschungen sein dürfte. Es beginnt um 11 Uhr mit einer kurzen Begrüßung durch den 2. Vorsitzenden Reinder Kieviet und sofort anschließend gibt es Jazz vom Feinsten, wenn die Lighthouse Jazz Company aufspielt, getreu ihrem Motto: Just for Fun. Auch der Nachwuchs ist natürlich vertreten Um 11.45 Uhr kommt die entzückende Kindertrachtengruppe „Dwarsloopers“, geleitet von Steffi Krucker und Inken Bootsmann. „De Lüttjen“, die mit Feuereifer das Borkumer Platt erlernen, spielen in ihrer Muttersprache um 12.15 Uhr ein kleines Theaterstück mit dem vielversprechenen Titel: „Dat besünder Swien“

Fritz Brückner, der ehemalige Vormann des Rettungsbootes, das im Borkum Hafen liegt, wird mit seiner rhetorischen Begabung einen hoch interessanten Vortrag über die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger halten und aus seinem erlebnisreichen Berufsleben erzählen. Treffpunkt ist um 14 Uhr in der Rudolf-Akkermann-Halle bei dem original erhaltenen Ruderrettungsboot „Otto Hass“. Was trug die modische Dame und der elegante Herr im Jahre 1900, als man sich mutig in die Nordseefluten stürzte? Um 15 Uhr ist eine Modenschau der besonderen Art angesagt. „Um Geteier na Veier“, also um 16.15 Uhr gibt es auf der neu ausgebauten Galerie des Museums ein Konzert der Extraklasse, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Der von vielen Auftritten bekannte Ulrich Malchau und Christina Langkau spielen auf ihren Gitarren zauberhafte Melodien.

Ein hoch interessanter Bücherflohmarkt lädt zum Stöbern ein, auch die im Museumsladen vorhandene Literatur ist empfehlenswert. Bis zum frühen Nachmittag bittet die Museumpädagogin Sybille Dykmann interessierte Kinder und Jugendliche zur kreativen Bastelstunde. Die hohe Kunst der Porzellanmalerei zeigt Antke Iburg an einem ganz besonderen Stand. Und wer noch nicht weiß, wie man einen Seemannsknoten macht, zwei Fachleute und echte Seebären – Tjard Steemann und K.W. Sträter – stehen bereit und zeigen die Grundbegriffe. Die hohe Kunst ist „Fancywork“, frei übersetzt die liebevolle Handarbeit mit Seilen und Knoten. Zusätzlich gibt natürlich auch noch einige Überraschungen, die noch nicht verraten werden. Der lustige Waffelbäcker ist da, es wird duftender „Koffje un heil lecker Kauke“ angeboten und einen dicker Topf mit Erbsensuppe wartet auf die hungrigen Besucher. Selbstverständlich wird kein Eintrittsgeld erhoben, wenn Gäste den Heimatverein als Träger des Museums unterstützen wollen, zum Beispiel für kostspielige Neuanschaffungen, so befindet sich neben dem großen Walskelett ein Spendendose.

Wegen Umbauarbeiten war „dat Dykhus“ seit einigen Wochen geschlossen. Das umfangreiche Archiv ist in einem anderen Haus untergebracht, „de Bönkamer“ ist jetzt mit einer sehr schönen und sicheren Treppe dem unteren Teil angeschlossen und kann in Zukunft
vielseitig genutzt werden. Alle Mitglieder des Heimatvereins sollten sich von dieser neuen Galerie selbst überzeugen. Das sehr emsige und hoch motovierte „Museumsklöttje“ hat am letzten Freitag mit Unterstützung einiger fleißiger Mithelfer (vielen Dank auch an „lüttje“ Malte) die Räumlichkeiten auf Hochglanz gebracht und in tagelanger Arbeit die großen Vitrinen wieder eingeräumt. „De Achterdör van’t Dykhus“, das vor 55 Jahren als Heimatmuseum eröffnet wurde und heute in seiner Vielseitigkeit und Größe die gesamte Inselgeschichte anbietet, sind weit geöffnet und fordert die Besucher zum „Koomen un Kieken“ auf.

Jahreshauptversammlung des Heimatvereins (Borkumer Zeitung)

Ein Lustkutter kehrt heim/ Dr. Helmer Zühlke erhält Auszeichnung der DLRG

„Vergadering“ sagt der niederländische Nachbar zu einer Versammlung und „lid“ bedeutet, Mitglied in einem Verein zu sein. Diese Ausdrücke waren auch auf Borkum bei den Vorfahren durchaus geläufig, denn das Borkumer Platt ist dem Groninger Platt sehr ähnlich, wie versierte Fachleute bestätigten.

Am vergangenen Donnerstag konnte der Vorsitzende des Heimatvereins der Insel Borkum Derk Akkermann in der festlichen Atmosphäre des Nordsee-Hotels eine stattliche Anzahl der Mitglieder begrüßen, darunter auch die ehemaligen Vorsitzenden Klara Akkermann, Stefanie Drost und Gregor Ulsamer. In seinem ausführlichen Rechenschaftsbericht ging „de Vörsitter“ auf die zahlreichen Aktivitäten des Vereins ein, die ohne die Hilfe der ehrenamtlichen Mitarbeiter nicht durchzuführen sind. Es geht vom Unterricht „in Börkumer Platt“ im Kindesalter über die gelungene Ferienpassaktion, vom sogenannten Frühlingserwachen im Museum zur Saisoneröffnung, vom fröhlichen Teenachmittag mit den Senioren, von abendlichen Turmbesteigungen bis zur langen Museumsnacht, alles verbunden mit vielen Stunden intensiver Arbeit durch unentbehrliche Mitarbeiter. Ausdrücklich bedankte sich „de Baas van de Heimatverein“ bei den Mitgliedern und Helfern, die „dit Wark“ unterstützen. Sei es beim sommerlichen Straßenfest, beim gelungenen Klönabend mit ungefähr 50 Aktiven oder beim Großreinemachen im Museum. Besonders herzlich sei dem Museumsklöttje gedankt für ihr großes Engagement und ihre Einsatzfreudigkeit. Sämtliche Exponate im „Dykhus“ werden seit geraumer Zeit mit den nötigen Erklärungen und Querverbindungen katalogisiert.

Vorgestellt wurde der neue „Türmer“ Gottfried Sauer, der die Stelle von „Kalle“ Eberhardt übernahm, unterstützt von Rolf Teerling und Tanja Wolthausen, die in ihrem Laden in der Franz-Habich-Straße die begehrten Karten für die Teenachmittage verkauft. Ein Buch mit den Rezepten aus alter Zeit, die das „Kookklöttje“ alle ausprobiert hat, wird in absehbarer Zeit auf den Markt kommen. Derk Akkermann erläuterte die zeitaufwendigen Arbeiten am „Toornhuske“ und die Umgestaltung im Museum und bat eindringlich um Unterstützung beim „Skummeln“ im Alten Turm am Donnerstag den 14. März 2013 ab 15 Uhr und am Freitag, dem 15. März 2013 ab 14 Uhr im Museum. Dringend gesucht werden noch „Mannlü un Froulü“ für den Festausschuss, die auch bei der Organisation des Straßenfestes helfen. Mit einem bunten Rahmenprogramm und unter dem Motto „Frühlingserwachen“ wird das „Dykhus“ am Sonntag, den 24. März 2013 in die Saison starten. Ein Sorgenkind – auch in finanzieller Hinsicht – ist die Erhaltung der Walknochenzäune.

„Penningmeester“ Peter Scheidig erläuterte die Finanzlage des Vereins und bat aus organisatorischen Gründen die Beiträge aller Mitglieder mit einer Einzugsermächtigung einziehen zu dürfen. Die gewählten Kassenprüfer Ferdinand Dittrich und Rolf Beckmann bescheinigten eine grundsolide und präzise Führung der Kasse und empfahlen der Versammlung die Entlastung des Vorstandes, die ohne Gegenstimme erfolgte.

Der Fachmann sagt Lustkutter, „de Börkumers seggen van Sömmerbootje“. Eine dieser beliebten Ausflugsboote, die im Sommer die Gäste zu den Seehundsbänken oder zu einer Nachbarinsel brachten, war die „Aegir“. Der Leiter des Museums Dr. Helmer Zühlke interessierte sich für das Schicksal des Schiffes und fand es nach längeren Recherchen auf dem Festlande wieder, allerdings in einem beklagenswerten Zustand. Der Vorstand gab grünes Licht für den Ankauf und die umfangreiche Aufarbeitung in einer Ditzumer Werft. Jetzt kehrte die „Aegir“ nach einer abenteuerliche Fahrt zur Insel zurück und wird in nächster Zeit einen Ehrenplatz am Alten Turm finden.
Dr. Helmer Zühlke beschrieb in diesem Zusammenhang auf der Versammlung mit viel Bildmaterial auch die anderen Ausflugsschiffe, die man bis 1890 zurückverfolgen kann. Namen, wie die „Godo“ oder „Marie“, „Seeschwalbe“ oder „Primus“ sind bis heute noch bekannt ebenso wie die Besitzer „Herman van der Höh’“, „Jaap Hackje“ oder „Jan Granat“, um hier nur einige zu nennen. So entstand eine umfangreiche Dokumentation, die bisher im Archiv des Heimatvereins fehlte. Zum Abschluss konnte „de Baas van’t Museum“ zwei kleine Filme zeigen, die Einsatzfahrten der Rettungsboote im Jahre 1934 zeigten und von der UFA aufgenommen wurden. Diese wichtigen und hoch interessanten Aufnahmen wurden jetzt von ihm in einem Museum entdeckt.

Am Ende der Versammlung bat der Vorsitzende der Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft Rudi Erdwiens mit der Schatzmeisterin Britta Erdwiens um Gehör. Beide bedankten sich herzlichst bei Dr. Helmer Zühlke für die äußerst tatkräftige Unterstützung bei der Beschaffung und Restaurierung des historischen Ruderrettungsbootes „Remscheid“, das jetzt als Ausbildungsboot für die Borkumer Jugend eingesetzt wird. Er habe immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden und mit seiner Hilfe sei es stets gelungen auch in Notfällen gute Lösungen zu finden, betonte Erdwiens. Als Zeichen des Dankes überreichten Rudi und Britta Erdwiens im Namen des Bundes- und Landesverbandes das Verdienstzeichen in Silber der DLRG mit einer ansprechenden Urkunde, gewidmet einer hervorragenden Persönlichkeit, die sich durch großzügige Förderung der DLRG verdient gemacht hat.