Der Heimatverein mit seinen fleißigen Helfern lud ein zu einem vergnügten Abend in die Kulturinsel.
Als vor zwei Jahren auch dem immer beliebten Klön- und Tanzabend des Borkumer Heimatvereins das Aus drohte – wie nahezu allen winterlichen Bällen auf der Insel –
war es der bei der Niederdeutschen Bühne sehr engagierte Hayo Bootsmann, der auf den gerade neu gewählten Vorsitzenden des Heimatvereins, Derk Akkermann, zuging und versprach mit einer neuen Mannschaft und frischen Ideen dieses gesellschaftliche Ereignis wieder zu beleben.
Und er hat Wort gehalten. Schnell hatte er eine hoch motovierte Gruppe um sich geschart, die von der Werbung über das Saalschmücken, von der Bewirtung bis zur Programmgestaltung alles selbst in die Hand nahm. Allen Beteiligten, die sich unentgeltlich zur Verfügung stellten, gebührt höchsten Respekt. Weibliche und männliche Insulaner stellten sich spontan zur Verfügung, servierten mit einer Leichtigkeit und Freundlichkeit die Getränke, als wäre es ihr Beruf, und fanden sogar noch zwischendurch Zeit eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen.
„Uk de Kaartenverkoper för de Drank harr düchdeg tau daun“.
Der Saal war mit viel Liebe zum Detail geschmückt und das Motto des Abends „Börkumer Leivde“ fand sich in den vielen kleinen Herzen auf den Tischen wider. Ein lebensgroßes Brautpaar forderte zum Eintritt in die kuschelige Bar auf. Der Vorsitzende des Heimatvereins Derk Akkermann freute sich über den vollen Saal, besonders über den Altersdurchschnitt des Publikums. Wo gibt es das noch, dass Alt und Jung miteinander feiert. Einen nicht unerheblichen Anteil am Gelingen des Abends hatte die Band „Fo(u)r to dance“, die von Anfang an das richtige Gespür für gute Tanzmusik hatte.
„De Vörsitter“ Derk Akkermann erinnerte in seiner humorigen Begrüßungsansprache an die kleinen insularen Begebenheiten, die mit „Leivde“ zu tun hatten, bevor er die Bühne frei gab für die beiden Moderatoren Hayo Bootsmann un Stefan „Pün“ Akkermann, die in wechselnder „Kleedage“ das weitere Geschehen dem Publikum erläuterten. Wie ein roter Faden zog sich „de Börkumer Leivde“ durch das Programm, das von unglaublich vielen spielfreudigen jungen Borkumern gestaltet wurde. In kleinen Szenen, unterbrochen von kurzen Pausen „zum klönen“ und den Tanzeinlagen, wurde ein ganzes Menschenleben mit seinen Irrungen und Wirrungen und natürlich dem Verliebtsein dargestellt. Vor dem ansprechenen Bühnenbild mit „de Olde Toorn“ waren es die Sandkastenspiele mit den „Pamper-Rockern“, die ersten zarten Bande bei den Übungsabenden der Trachtengruppe, das treffend gelungene Aufstellen des Maibaumes mit der anwesenden Weiblichkeit, das berührende – stimmlich bestens getroffene – Lied „dat du mien Leevsten bist“ , der Antrag „wullt du mien Frou wesen?“, es folgte die Hochzeit, der Ehealltag, die Silber- und Goldene Hochzeit (er sagt noch immer „Muuske“ zu seiner Frau) und die Gebrechen im Alter bis zum finalen Schlussbild. Dramaturgisch geschickt aufgebaut, immer mit einer Steigerung, von allen Mitwirkenden gekonnt dargestellt. Die selbst erdachten Bildfolgen brachten die Zuschauer zum Schmunzeln oder zum lauten Lachen.
Zwischendurch eine kleine Stärkung im Nebenraum, lecker zubereitet von dem Wirt Christoph Michaelsen. Eine Tombola mit den Hauptpreisen (ein modernes Fahrrad, gestiftet von der Borkumer Kleinbahn und einem handgefertigten „Windwiesder“, den Lavinia Giesen gestaltete und spendierte) war ebenfalls ein viel beachteter Programmpunkt. Wer leer ausging, brauchte nicht verzweifeln. Es gab einen Trostpreis, der vollmundig als Ballonfahrt angekündigt wurde, aber was sich dahinter verbarg, war schon eine Lachsalve wert.
Allen aktiven und fleißigen Mitarbeitern vor und hinter der Bühne ein herzliches Dankeschön, sagten die zahlreichen Besucher. „T’was ein moje Avend un wiss komen wi ander Jahr weer na de Klön- un Danzavend van de Heimatverein up’t Eilandje Börkum“.