Als Borkum Front war
Ausstellung 100 Jahre 1. Weltkrieg eröffnet Sonntag
Die Sonderausstellung „100 Jahre 1. Weltkrieg auf Borkum“ ist ab Sonntag um 10 Uhr für die Besucher geöffnet.
Im Dachgeschoss des Heimatmuseum arbeitet derzeit Volker Apfeld, Archivar im Heimatverein, am letzten Schliff für die Ausstellung. Zu den zahlreichen bereits im Archiv vorhandenen Unterlagen haben diverse Borkumer ihren Teil zu dem Vorhaben beigetragen. Dazu dankt der Heimatverein schon jetzt.
Eine einmalige Dokumentation wartet ab Sonntag von 10 Uhr durchgehend bis 17 Uhr im Inselmuseum Dykhus auf Gäste und Insulaner. Die Dauer der Ausstellung ist derzeit unbefristet.
Sonderausstellung im Museum „Dykhus“
Puppen und Kinderspielzeug „ut olde Tieden“
Auf alten Ansichtskarten von der Nordseeinsel Borkum, die heute einen großen historischen Wert haben und einzigartige Dokumente aus vergangenen Epochen sind, werden oft Motive mit kleinen Pensionshäusern abgebildet, die an der Seite eine offene Veranda hatten. Diese Holzkonstruktionen dienten als Aufenthaltsraum für die Sommergäste und wurden von den Insulanern „Tente“ genannt. Ein Wort aus der französichen Sprache mit der ursprünglichen Bedeutung Zelt. In späteren Jahren errichteten die Insulaner feste, zum Teil verklinkerte Anbauten. In diesen Veranden wurde auch das Frühstück serviert.
In unmittelbarer Nähe des Alten Turmes findet der Besucher das Museum „Dykhus“, aufgebaut und geleitet vom Heimatverein der Insel Borkum. Im Eingangsbereich an der Roelof-Gerritz-Meyer-Straße ist eine kleine Veranda, die im vergangenen Winter einer dringenden Auffrischung bedurfte. Hiesige Tischler und Maler verliehen dem Raum wieder ein grundsolides Aussehen. Hier ist die Visitenkarte des Hauses, befanden die Mitglieder des Vorstandes, denn viele Gäste betreten von dieser Seite das Gelände des Museums.
Mit welchen Exponaten kann man „de Tente“ bestücken? Drei engagierte Mitglieder der Museumsmannschaft (Elke Ulsamer, Gesine Elter und Georg Jungermann) stöberten im Magazin auf dem Dachboden des sogenannten „Toornhuskes“ und wurden schnell fündig. Dr. Helmer Zühlke und Hans Donat als ehrenamtliche Leiter des Museums lagern hier ihre „Schätzchen“ ,die sie aus Haushaltsauflösungen oder Schenkungen erhielten. So fanden sich „up de Böhn“ mehrere alte – fast schon historische – Kinderwagen und -betten, Puppen in allen Größen, Kinderspielzeug, Häuser und Wohnräume en miniature mit den Einrichtungsgegenständen wie aus dem Zwergenreich, einschließlich einer Minibadewanne und ein winziges Rubbelbrett für die große Wäsche.
Alle „Fundstücke“ wurden gründlich gesäubert, instand gesetzt und mit viel Liebe zum Detail in dem kleinen Anbau beim Museum ausgestellt. Die vielen Gäste, die die Sonderausstellung im „Dykhus“ besuchten, zeigten sich begeistert. Die älteren Damen – aber auch Männer – wurden an ihre Kinderzeit erinnert und zeigten dem staunenden Nachwuchs die Relikten aus einer längst vergangenen Zeit. Natürlich kann man die Veranda nicht betreten, aber die großen Fenster ermöglichen einen guten Einblick in eine niedliche Kinderwelt von anno dazumal.
Vor geraumer Zeit fand sich eine Arbeitsgruppe im Heimatverein zusammen (Andrea Bünzow, Elke Beckmann, Handren Baituschi und Gertrud Akkermann-Burmeister), die es sich zur Aufgabe machten, alle Exponate im Museum fotografisch zu erfassen, um – versehen mit dem entsprechenden Text – eine lückenlose Dokumentation zu erhalten. Eine mühevolle und langwierige Prozedur, aber „dat Fotolklöttje“ ist mit Begeisterung dabei und gerade die Aufnahmen in der „Puppenstube Tente“ habe viel Spaß gemacht.